Parfum – ein geliebter und kritisierter Inhaltsstoff
Über Parfum wird viel gesagt und geschrieben. Einerseits lieben wir ein Pflegeprodukt gerade wegen seines angenehmen Dufts. Ein bekanntes Beispiel ist natürlich das ikonische gelbe Fläschchen – für viele der typische „Babyduft“. Die Folge? Es wird überall versprüht – auf Babys, in Räumen, auf Kleidung. Eines ist jedoch sicher: Dieser Duft hat nichts mit dem wirklichen Geruch Ihres Babys zu tun. Es handelt sich nämlich um ein vollständig künstlich hergestelltes Parfum.
Andererseits steht der Inhaltsstoff Parfum stark in der Kritik. Er soll schlecht für Mensch, Umwelt und vor allem für Babys sein. Manche behaupten sogar, es könnten die schlimmsten Dinge passieren, wenn man es auf die Haut des Kindes aufträgt. Doch so schwarz-weiß ist die Realität nicht.
Wie so oft ist die Wahrheit differenzierter – und komplexer.
Was bedeutet Parfum in der Zutatenliste?
Steht auf einem Pflegeprodukt „Parfum“, bedeutet dies, dass Duftstoffe zugesetzt wurden. Das englische Wort „fragrance“ bedeutet genau dasselbe. Der Duftstoff verleiht dem Produkt seinen charakteristischen Geruch.
Das Problem: „Parfum“ ist ein Sammelbegriff. Er sagt nichts über die Zusammensetzung aus. Parfum besteht aus mehreren Substanzen, die in der Regel nicht einzeln aufgeführt werden müssen. Diese können synthetisch oder natürlich sein. Und genau darin liegt die Schwierigkeit: Da man nicht weiß, was genau enthalten ist, weiß man auch nicht, ob es „schlecht“ ist. Ein Parfum auf Basis von Rosen-, Lavendel- und Sonnenblumenöl ist schließlich etwas ganz anderes als eine Mischung aus synthetischen Stoffen – oder?
Warum wird Parfum dann so häufig verwendet?
Geruch spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Düfte wecken Assoziationen mit Essen, Emotionen, Menschen und Orten. Ein Baby findet die Brust über den Geruch. Unbewusst haben Sie Ihren Partner auch anhand des Körpergeruchs ausgewählt. Als meine Kinder klein waren, konnte ich an ihrem Geruch erkennen, ob sie krank waren.
Wenn ein Parfum solche Gefühle hervorrufen kann – wie das „gelbe Klassiker-Fläschchen“ bei vielen – empfinden wir das als etwas Positives.
Außerdem riechen viele funktionale Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten neutral bis muffig. Parfum sorgt dafür, dass diese Gerüche überdeckt werden.
Warum hat Parfum trotzdem einen schlechten Ruf?
Ein Grund sind die synthetischen Inhaltsstoffe Phthalate. Diese werden Parfums häufig aus technischen Gründen zugesetzt:
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Verlängerung der Duftdauer: Phthalate sorgen dafür, dass Duftstoffe langsamer verdunsten und der Duft länger auf der Haut bleibt.
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Stabilisierung der Formel: Sie tragen zu einem stabilen und gleichmäßigen Dufterlebnis bei.
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Verbesserung der Verteilung: Sie helfen, den Duft gleichmäßig im Produkt zu verteilen.
Das am häufigsten verwendete Phthalat in Parfums ist Diethylphthalat (DEP). Es ist geruchlos und lässt sich gut mit anderen Duftstoffen mischen.
Doch Phthalate sind umstritten, weil:
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einige mit hormonellen Störungen in Verbindung gebracht werden,
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bestimmte Phthalate wie DEHP, DBP und BBP in der EU und anderen Regionen eingeschränkt oder verboten sind.
Wie erkennt man, ob ein Pflegeprodukt Phthalate enthält?
Leider ist das schwer herauszufinden. Die Inhaltsstoffe eines Parfums müssen nämlich nicht vollständig angegeben werden. Der einzige sichere Weg ist, direkt beim Hersteller nachzufragen.
Eine Faustregel: Riecht man einen Duft länger als 30 Minuten, handelt es sich wahrscheinlich um ein synthetisches Parfum – und möglicherweise um ein Produkt mit Phthalaten.
Natürliche Parfums verfliegen in der Regel schneller und enthalten keine Phthalate. Aber auch natürliche Duftstoffe können Allergene enthalten. Sind Sie allergisch gegen einen bestimmten natürlichen Inhaltsstoff und unsicher, ob er in einem Parfum enthalten ist? Dann wenden Sie sich auch in diesem Fall am besten direkt an die Marke.
Tipp: Achten Sie auf die Position von Parfum in der Zutatenliste
Je früher „Parfum“ oder „Fragrance“ in der Zutatenliste erscheint, desto mehr ist im Produkt enthalten. Steht es ganz am Ende? Dann beträgt der Anteil weniger als 1 % – also nur eine sehr geringe Menge.
Auf welcher Basis werden die Parfums in Petit&Jolie Pflegeprodukten hergestellt?
Die Basis unserer Parfums sind natürliche ätherische Öle ohne Allergene. Das bedeutet: Es werden keine Phthalate verwendet.